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Kunst als Beitrag zur Gesellschaft

Die Herbert-Weisenburger-Stiftung fördert Künstler und Künstlerinnen, die mit ihren Werken Phänomene der Gegenwart sensibel reflektieren und dabei eigenwillig überraschende Perspektiven einnehmen.

Harry Kögler

„Er arbeitet mit dem Gegensatz: Statisches und Fließendes, geometrische und organische Formen, Fläche und Perspektive, Geschlossen- und Offenheit, Ruhe und Unruhe akzentuieren die Kontraste. Doch da nicht der Zerfall in das beliebige Nebeneinander ihm Ausdruck von Vielschichtigkeit ist, sondern diese ihm als Beweis für den Facettenreichtum eines einzigen Gegenstandes diente, tritt stets in Köglers Arbeiten ein verbindendes, zur Einheit führendes Element auf.“
Verena Tafel, Ausst.-Kat. Rastatt 1999, S. 33f (erstmals Ausst.-Kat. Raab Galerie, Berlin 1987)

„Diese Synthese freier Impulse mit strikt rationaler Ordnung bleibt die wesentliche Konstante im Werk des Künstlers. Oft steht eine scharf konturierte Linie gegen eine Gerade, deren Eindeutigkeit durch weiche Schattierungen aufgehoben wird. […] Sie könnten Anspielungen sein auf Architekturrelikte oder auf natürliche Wachstumsprozesse verweisen. Man kann sie aber auch als Metapher für zwei zentrale Themen des 20. Jahrhunderts deuten: hier Klarheit und Dogma, dort Freiheit und offene Struktur.“
Michael Hübl, Badische Neueste Nachrichten, Karlsruhe, 28. Oktober 1999

„Folgt man der überwältigenden Besucherresonanz, so ist die Schau eine Sensation: Weil hier ein souveränes Werk erstmals in einem solchen Umfang gezeigt wird. Das Oeuvre von Harry Kögler gehörte zu den großen Unbekannten, war geradezu legendär. Mehrere Museumsausstellungen soll er abgesagt haben, in den vergangenen Jahren lediglich zu kleineren Präsentationen in Galerien bereit gewesen sein. […] Worum geht es bei diesen Bildern? Sie handeln von Wahrnehmung, vom Verhältnis von Synästhesie und Ausschließlichkeit, in ästhetischer Sinnstiftung auf den Punkt gebracht. Die Arbeiten liefern Seherlebnisse. Kein Bild erschöpft sich auf einen Blick.
Thomas Hirsch, Badische Neueste Nachrichten, Karlsruhe, 25. November 1999

„Harry Köglers Bilder reizen zur Suche nach Erkennbarem. Klappläden, Scharniere, Objekte aus der Technik, Konturen von Häusern, auch organische Formen sind denkbar. Der Karlsruher Maler, aus dem Vogtland stammend, verbindet in seinen oft kleinformatigen Arbeiten Malerei mit Zeichnung und Collage – herauskommt ein spannender Mix aus Abstraktem und Gegenständlichem. […]

Der Herbert-Weisenburger-Stiftung Rastatt ist es vor allem gelungen, den 78-jährigen zu der Überblicksausstellung in Rastatt zu bewegen, die einen starken Eindruck seines Schaffens seit den 50er-Jahren vermittelt. Der Schwerpunkt der gezeigten Malereien und Grafiken liegt auf den 90er-Jahren, die gleich im Untergeschoss zu sehen sind. Oben ist die Anordnung chronologisch, stellt aber auch sehr sinnvoll Werke aus verschiedenen Jahren mit ähnlichen Sujets gegenüber.“
Christiane Lenhardt, Badisches Tagblatt, Baden-Baden, 28. Oktober 1999

Harry Kögler (* 23. August 1923 in Rodersdorf/Vogtland, † 20. November 1999 in Karlsruhe) war Professor an der Kunstakademie Karlsruhe.

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