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Kunst als Beitrag zur Gesellschaft

Die Herbert-Weisenburger-Stiftung fördert Künstler und Künstlerinnen, die mit ihren Werken Phänomene der Gegenwart sensibel reflektieren und dabei eigenwillig überraschende Perspektiven einnehmen.

Elke Wree

Mit ihren abstrakten, gestisch expressiven Bildern ist die Karlsruher Malerin Elke Wree bereits im Kunstgeschehen etabliert, nimmt dort aber eine singuläre Position ein. Ihre Bilder zeigen ein mehrschichtiges Geschehen aus Farben und Formen, mit einzelnen Farbfetzen und Folgen von fließenden Gespinsten zwischen Leere und dichter Besetzung der Fläche. Lag in den Bildern bis in die 1990er Jahre ein deutlicher gegenständlicher Bezug zur Landschaft vor, bei dem mehr und mehr Naturausschnitte aus der Nähe gegeben waren, so sind die spätere Darstellungen frei gefasst und mithin als Vergegenwärtigung atmosphärischer Stimmungen, als erlebnisgesättigte Erinnerung zu verstehen. Der Malvorgang wird offen gehalten und noch vor Augen geführt, gegeben als stabiler Zustand. Die Titel weisen auf mögliche initiierende Erlebnisse für Elke Wree, jedoch ist der Bezug auf sichtbare Erfahrungen dem Betrachter überlassen. In weiteren Bildern dominieren weiße schollenartige Flächen und Bahnen, über die kantige Strichfolgen gelegt sind und in frei flottierendem All-Over die Bildfläche überziehen. Aus der Tiefe scheinen weitere Farbschichten hervor, die Fragen nach der Bildorganisation, nach der Räumlichkeit und der Zeit der Erfahrung aufwerfen.

Elke Wree wurde 1940 in Flensburg geboren. Sie hat an den Akademien in Berlin und Karlsruhe studiert und lebt ab 1969 in Karlsruhe. 2004 wurde sie mit dem Hanna-Nagel-Preis der Karlsruher Präsidentinnen ausgezeichnet.

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